10 May, 2020

Verkürzte Meinungen und falsche Zitate in den Medien: Eine eigene Sammlung

Meine Bereitschaft zur Einordnung von Auswirkungen und Handlungsoptionen rund um Corona in den Medien führt mitunter zu nicht erwünschten Resultaten. In der Folge befindet sich eine offene Liste von Beispielen, in welchen diese Zusammenarbeit nicht ganz wunschgemäss verlief oder unerwünschte Resultate produzierte. A suivre...


Beobachter vom 08. Mai 2020

Beginnen wir mit einem Schmankerl zu einer unnötigen Verkürzung eines Sachverhalts (vgl. Auschnitt).


Bie dieser "Blamage" handelt es sich um ein gutes Beispiel, wenn ein Medium einen Teil einer Aussage aus einem weiteren - aber wichtigen - Kontext herausreisst und hierbei verkürzt.

"Höckeln" könnte in ausgewählten Fällen in der Tat etwas kosten, wenn der Ort des "Höckelns" ein aussergewöhnlicher ist und der Wirt einen Vorschlag umsetzt, welchen ich in einer meiner Kolumnen in der htr (https://www.htr.ch/story/einschraenkungen-mit-nachwirkungen-27327.html) vor kurzem gemacht habe:

"Raum ist aufgrund des Social Distancing und der verlangten Mindestabstände per Gesetz ein knappes Gut. Aus diesem Grund sollte in Erwägung gezogen werden, dessen Nutzung von anderen Aktivitäten zu entbündeln, separat zu bewirtschaften und eventuell sogar auch separat zu bepreisen. In Restaurants bedeutet dies zum Beispiel, den bislang gebündelten Kundenprozess aus Bestellung/ Bezahlung und Konsumation an einem Sitz- oder Stehplatz zu trennen in erstens «Bestellen und bezahlen der Konsumation» (wo immer diese dann getätigt wird) und zweitens «Aufenthalt und damit «Sitz-Zeit» in einem Lokal» (unabhängig, ob und was jemand hierbei konsumiert). Beides sollte vorbestellt beziehungsweise reserviert werden können, um Platz raubende Warteschlangen zu minimieren."

Ich schätze, es ist eher eine Blamage, wenn man mit Verkürzungsabsichten einen Sachverhalt nicht zu Ende reproduziert, damit in einer eh krisenbehafteten Zeit unnötige Denkbarrieren aufbaut und hierbei auch noch Leute diskreditiert, welche an Lösungen herumdenken... auch wenn diese bisweilen übers Ziel schiessen können...


Sonntagsblick und Blick online vom 10. Mai 2020

Hier haben wir nun ein gutes Beispiel, was mit einer Aussage passieren kann, wenn diese (ohne Authorisierung) unnötig "vereinfacht" wird.

Mein Dank an Blick zuvor, dass sie auf meine Intervention zu nachstehendem Sachverhalt sehr schnell reagiert haben. Das nachstehende Beispiel gilt nur für die Print-Ausgabe, da in der Online-Ausgabe eine entsprechende Korrktur vorgenommen wurde.

Meine authorisierte Aussage: "Das bedeute aber auch, dass es nicht unbedingt viel mehr Übernachtungen in den Bergen geben müsse." ...“Gut möglich, dass in erster Linie die Tagesausflüge zunehmen.”
Aussage in Blick: Es brauche auch nicht unbedingt viel mehr Übernachtungen in den Bergen. "Gut möglich, dass in erster Linie die Tagesausflüge zunehmen.”

Während meine authorisierte Aussage prädiktiver Natur ("Prognose"; was ich glaube) war, macht das Medium hieraus eine - kaum zu glaubende - normative (was ich will) Aussage. Es steht mir in der Tat nicht zu, öffentlich zu diesem Sachverhalt zu sagen, was ich (als Individuum) will...
Ich müsste in der Tat zu viel geraucht oder getrunken haben, um so einen Stuss von mir zu geben. Liebe Hotels in den Alpen: Habt Gnade - und möget Buchungen bekommen, dass sich die Balken biegen...





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